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Mit unserem neuesten Guide in der Hand machen wir uns auf den Weg zu Manufakturen und Werkstätten aus dem Alpenvorland. Genauer gesagt, zu Makern und Craftern zwischen Allgäu und Bodensee. Unsere Reise zu brillanten Machern und Handwerkern aus dem zweiten Kapitel unseres Guides, die handwerkliches Können und Innovation miteinander verbinden, beginnt mit Benjamin Dietermann von Konvoi Snowboards und führt uns zum Abschluss zu leckeren Bissen und köstlichen Tropfen in eine wunderbare Rädlewirtschaft in Lindau am Bodensee.

Ben Dietermann ist gelernter Zimmermann, studierter Holzbauingenieur, Snowboardkonstrukteur und leiden- schaftlicher Snowboarder. Seit 1992 steht er auf dem Snowboard, seit 2011 baut er professionell Snowboards und seit 2017 betreibt er seine eigene Marke und Manufaktur Konvoi Snowboards in der Nähe vonKempten im Allgäu. In seiner Werkstatt entwickelt, tüftelt und baut er hochfunktionelle Snowboards, Splitboards und Powdersurfer. Ben verwendet vor allem heimische Holzarten, die er mit ausgesuchten Hightech-Materialien kombiniert. Immer mit dem Ziel vor Augen, qualitativ hochwertige Performance Boards anzufertigen, die sehr lange halten und der Fahrerin und dem Fahrer das größtmögliche Gleitvergnügen bescheren.
Etwas versteckt im hinteren Gunzesrieder Tal, mitten im Naturpark Nagelfluhkette, befindet sich die Bergfischzucht Gunzesried. Dort wachsen in frischem, eiskalten Bergquellwasser Elsäßer Saiblinge heran, die nach etwa drei Jahren den Weg in den eigenen Hofladen finden, der in einem rustikalen Blockhaus samt Wirtsstube und Sonnenterrasse untergebracht ist. Der angebotene Saibling ist ein wahrer Hochgenuss egal, ob frisch zum Braten oder Grillen, geräuchert, gebeizt, sauer mariniert oder als Fischsalat, -pflanzerl oder -suppe. Ein Besuch lässt sich prima auch mit einer Wanderung oder Radtour in dem idyllischen Hochtal verbinden.
Der Bad Hindelanger Christoph Finkel, der quasi in der Schlittenbau-Werkstatt seines Vaters aufwuchs, ist heute als Künstler und Bildhauer in Galerien in Südkorea, den USA, Skandinavien, der Schweiz und in München dauerhaft vertreten. Vom reinen Handwerker unterscheidet ihn der Auftrag. Er hat nämlich erst mal keinen. Suche und Auswahl des Stammes in der Natur, der abenteuerliche Transport, die Frage der Lagerzeit, das Drechseln des Stammes, die Imagination, was aus diesem nie perfekten, teils verwitterten und voller Überraschungen steckendem Stück Stamm genau werden soll – all das kann im Bruchteil einer Sekunde, mit einer falschen Bewegung oder einer Fehleinschätzung darüber, wie sich das Holz wohl verhalten wird, schlagartig für die Katz‘ sein. Welcher stolze Handwerker würde dieses Risiko schon eingehen? Seine skulpturalen Gefäße und Schalen sind von zeitloser, kosmischer Eleganz und flehen geradezu darum, in wechselndem Licht gebadet zu werden. Sehen und berühren kann man seine Exponate in Bad Hindelang, wo der Weltreisende seine Wurzeln und Heimat hat.
In Kißlegg begrüßt uns Julian Reuter von Out for Space. Die Geschichte von out for space, gegründet 2015 in Kißlegg, geht so: Da gibt es mit Rattan einen schnellwachsenden Rohstoff. Die Natur ist kostbar und versteckt die tollsten Schätze so gut, dass es mitunter innovative Ideen braucht, um diese nicht nur sicht-, sondern auch verwertbar zu machen. Mit ihrer energieeffizienten Technologie verwandelt die Firma seine natürliche Struktur und herauskommt die wunderbare Kunststoff-Alternative: karuun. Tatsächlich ist der modifizierte Rattanstoff eine Alternative zu Plastik und Holz. Behaglich, ruhig und äußerst flexibel einsetzbar. In Kißlegg etwa kann man ihn im Heimat Spa an Wänden und als Möbel bewundern. Aber auch in den Konzeptautos von Mercedes oder dem Serienmodell ET7 des chinesischen Herstellers NIO wird er verbaut – oder bei der Küchenplanung der Firma Frick. Wir sind uns sicher: Dem fast vergessenen Naturprodukt blüht eine Renaissance.
In der Ledermanufaktur von Alexander von Bronewski steht keine Nähmaschine. Die Nähte seiner Produkte, fast ausschließlich aus Cognac-farbenem, pflanzlich gegerbtem Rindsleder, näht er mit französischem, gewachstem Zwirn von Hand. Das bedeutet auch, dass alle Nahtlöcher erst mittels eines Werkzeugs markiert und dann mit Ahle eingestochen werden, bevor die beiden Nadeln ihren vorgezeichneten Weg finden. So summieren sich alle händisch ausgeführten Arbeitsschritte je nach Modell auf bis zu über 500. Wer Alexander kennenlernt, versteht, dass er die Essenz seiner Erfahrung und seiner Heimat ist. Aus dem See, dem Wald und der Kulturlandschaft des östlichen Bodensees schöpft er die Kraft, die sich in seinen Produkten wiederfindet: Rohstoffauswahl, Design und autodidaktisches Handwerk, zur Perfektion gereift.
Wir besuchen Teresa Deufel auf Ihrem Bio Weingut während des nur für einen begrenzten Zeitraum geöffneten Rädle (Heuriger) zu, dem Hoffest mit befreundeten, lokalen Winzern, und einer der zahlreichen Kultur- und Kulinarikveranstaltungen, die während dieser Zeit in der Umgebung stattfinden. Vor gut 200 Jahren wurde hier in der bayerischen Bodenseeregion rund um Lindau Wein angebaut. Jedoch im Laufe der Zeit verdrängt der Obst den Rebenanbau und letzterer gerät in Vergessenheit. 1975 beginnen die Obstbauern und Weinliebhaber Hannes Deufel und Ludwig Haug mit der Wiederbelebung der Weinbautradition an den Hängen oberhalb Lindaus. Mit Teresa Deufel übernimmt 2009 die zweite Generation die Verantwortung für das Weingut in einem der höchstgelegenen Anbauregionen Deutschlands. Die junge, talentierte Winzerin verfügt über eine abgeschlossene Winzerlehre, studiert Weinbautechnik in Veitshöchheim und absolviert diverse Praktika bei renommierten Winzern und dem deutschen Weininstitut in London. Geprägt von ihrer Lehrzeit setzt sie voll auf Bioqualität und einen ökologischen Umgang mit dem Land, das sie bewirtschaften darf und in dem sie selbst tief verwurzelt ist.
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